075 Auf Reisen die Geldbörse verloren oder nur Bares ist Wahres!

Letztes Jahr flogen wir nach Paraguay um ein bisschen Urlaub zu machen und uns über Geld-Anlagen in diesem aufstrebenden Land zu informieren.

Du kennst das ja, Fahrt zum Flughafen, Einchecken und dann durch die Security.

Beim Sicherheitscheck am Zoll einen Teil-Striptease hinlegen, elektronische Geräte schön auspacken, allen Kram in die Boxen verteilen und auf das Förderband legen damit es durch die Röntgenmaschine geht.

Zeitgleich wirst Du untersucht ob noch ein Metallteil an Dir geblieben ist. Nochmal zum Anfang des Förderbandes und eine weitere Kiste mit Kleinkram füllen.

Danach wieder alles anziehen, den Kleinkram in die Taschen stecken und endlich kann es weiter gehen.

Der Stress lässt nach und wir bummeln noch ein bisschen herum bevor wir einsteigen.

In Paris noch mal ein Sicherheitscheck und los geht es über den Atlantik.

Irgendwo dort oben drückt dann auch mal die Blase und im WC entdecke ich eine unnatürliche Leere in meiner Tasche.

Eigentlich sollte dort mein Portemonnaie sein mit Ausweisen, Geld und Kreditkarten.

Mir geht durch den Kopf was eigentlich in das WC sollte.

Alle Taschen durchsuchen und Nachdenken. Jacken durchsuchen, Handgepäck – nix.

Trotz mehrmaliger Wiederholung dieses Prozesses kein anderes Ergebnis.

Der Geldbeutel ist weg!

Durchatmen und Nachdenken.

Ja – irgendwie muss er bei der Sicherheitskontrolle in Frankfurt auf der Strecke geblieben sein. Dort, das weiß ich mit Gewissheit, hatte ich ihn noch in so eine graue Kiste gelegt.

Also habe ich mal mit den freundlichen Stewardessen von Air France gesprochen. Sie boten mir an, einen Funkspruch nach Paris zu senden, was der Flug-Kapitän auch machte.

Weiter Durchatmen und Nachdenken.

Was haben wir denn alles zur Verfügung?

  • Die Kreditkarte meiner Frau hatten wir gekündigt, weil sie sie nie genutzt hatte – nicht gut.
  • Den Perso brauche ich nicht, ich habe ja den Reisepass. Einen Vorteil muss die Größe ja haben, er passt nämlich nicht in das Portemonnaie.
  • Auf jeden Fall werde ich in Zukunft solche kleinen Dinge statt in die Hosentasche in die Jacke stecken. Dann habe ich bei den Kontrollen nur noch ein Teil und das kommt komplett in die netten Plastikboxen. Aus den verschließbaren Taschen kann dann nichts verloren gehen 😉
  • So eine Reporter-Weste mit vielen Taschen wäre auch perfekt dafür. Da passt sogar noch anderes schweres Zeug hinein.
  • Wie immer habe ich meinen Geldgürtel dabei und darin einiges an bunten Scheinen. Mal überschlagen ob das reicht.

Vom Bordpersonal kam die Antwort des Funkspruches, aber nichts neues. In Paris wurde nichts gefunden.

Bei der nächsten Zwischenlandung in Brasilien nutze ich die Zeit und das freie WLAN und recherchierte. Ich sperrte eine Kreditkarte aber bei der zweiten Karte überlegte ich, dass ich sie ja online noch nutzen könnte, da ich die Daten in meinem Passwort-Safe habe. Also beließ ich es vorerst bei der einen Sperre.

Ich reaktivierte mein Skype-Guthaben und rief in Frankfurt an um dort im Fundbüro nachzufragen. Kein Erfolg. In Frankfurt war es mitten in der Nacht und keiner wusste Bescheid.

Also konnte ich nichts weiter tun als zu warten.

Nach der Ankunft im Hotel in Paraguays Hauptstadt Asuncion rief ich dann im Fundbüro an. Endlich eine gute Nachricht – mein Portemonnaie ist gefunden und sicher aufbewahrt.

Gut, dieses Problem ist gelöst, Geld und Kreditkarten sind sicher aufbewahrt. Was kann ich noch tun? Wir haben das Geld aus dem Gürtel aber keine Kreditkarte für weitere Zahlungen.

Eventuell können wir einem Mitreisenden einen Betrag über Paypal senden und ihn bitten uns den Gegenwert aus einem Automaten zu holen. Oder an das Hotel eine Zahlung per Kreditkarte senden und in bar auszahlen lassen. Das haben wir nicht probieren müssen.

Das Geld aus dem Geldgürtel hat für die Ausgaben auf der Reise ausgereicht, so konnten wir alles bezahlen und die Reise trotzdem genießen.

Auf dem Rückweg konnte ich die Geldbörse im Frankfurter Fundbüro an mich nehmen. Lediglich die Ausweise und Kreditkarten hatte der Grenzschutz an meine Heimatgemeinde geschickt. Das musste ich separat im Rathaus abholen.

Aus dieser und anderen Erfahrungen habe ich eine Checkliste erstellt, die für jeden Reisenden interessant ist.

Meine ultimative Reise-Checkliste für Handgepäck, Geld und Papiere:

  • Geld und Kreditkarten auf mehrere Reisende und Plätze am Körper verteilen.
  • Ausreichend Bargeld dabei haben um Notfälle durchzustehen. Bei einem Stromausfall gehen auch keine bargeldlosen Zahlungen.
  • Geld online zur Verfügung haben mit Paypal, virtueller Debit- oder Kreditkarte oder Kryptowallet.
  • Eine Micro-SD Karte oder USB Stick im Geldgürtel mit allen wichtigen Kopien wie Ausweise, Tickets, Visa etc.
  • Ein Passwort-Safe mit online Zugängen und Geheimzahlen im Smartphone und auch auf dem Datenträger im Geldgürtel.
  • Für Kreditkarten gibt es mini Taschen, die man am Körper tragen kann.
  • Von diversen Outdoor Herstellern gibt es Bekleidung mit eingebauten Geheimtaschen.
  • Eine Reporter-Weste ersetzt ein Handgepäckstück. Ich habe noch nie erlebt, dass man sie ausziehen und wiegen muss. Inzwischen gibt es sogar lange Mäntel mit vielen Innentaschen wo sogar Notebooks und andere größere Dinge hineinpassen 😉
  • Die Geldbörse und den ganzen Kleinkram aus den Hosentaschen in eine Weste oder Jacke mit verschließbaren Taschen stecken, damit beim Sicherheitscheck alles zusammen bleibt.
  • Ein Portemonnaie mit wenig Geld und ungültigen Kreditkarten zum Einkaufen und Hergeben im Falle eines Überfalles mitführen! Der Dieb sieht in der Hektik nicht nach ob sie gültig sind.
  • Skype lässt sich mit Guthaben (mindestens zehn Euro) füllen. Damit kann man über das Internet telefonieren und jedes Telefon erreichen ob Festnetz oder mobil.
  • Mit ein bisschen Geschick lassen sich natürlich auch in vorhandene Kleidung Fächer einnähen.

 

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