108 Mein bewegtes Jahr 2022 und die Zukunft

Das Jahr 2022 war ein ziemlich ereignisreiches Jahr für uns – für mich.
Zwei Monate überwintern und reisen durch den Balkan, Trennung und Umzug ins Wohnmobil. Mal wieder das Haus entrümpeln und es verkaufen.
Das mobile Wohnen gefällt mir auf jeden Fall immer besser …
Als krönenden Abschluss zu Weihnachten gab es einen Unfall mit dem Wohnmobil.

Aber jetzt mal alles der Reihe nach.

Der Hausbau, der uns 2020 und 21 beschäftigte war im Großen und Ganzen abgeschlossen. Lediglich ein paar Kleinigkeiten und der Außenbereich waren noch zu machen.

Mitte Januar fuhren wir Richtung Süden um den Winter an den Küsten des Balkans zu verbringen.

Durch die Schweiz, Italien, Slowenien nach Kroatien ging es flott voran. Sonnenschein begleitete uns und wir zuckelten entlang der Küstenstraße gen Süden. Zwischendurch fuhren wir auch mal ein bisschen im Landesinnern um etwas Abwechslung zu haben. Highlights des Weges, wie die kleine und große Paklenica Schlucht, die Krka Fälle, die Altstädte von Trogir und Dubrovnik konnten wir ohne den sommerlichen Trubel genießen.

Auf der Halbinsel Peljesac genossen wir ein paar ruhige Tage und den guten Wein, der dort in Steillagen von bis zu siebzig Grad angebaut wird. Außerdem gibt es hier noch viele Esel, die beim Transport des Weins von den Hängen herunter hilfreich sind.

Die Küste von Montenegro hat uns nicht so angesprochen, sie ist größtenteils ziemlich zugebaut. So sind wir zügig nach Albanien weiter gefahren.

In Albanien, Skodra angekommen, sprang uns zuerst das Wohlstandsgefälle ins Auge. Müll in der Landschaft, Straßenhunde und die Einfachheit der Häuser. Auf den zweiten Blick kann man sich aber durchaus mit Albanien und den Bewohnern anfreunden. Grandiose Landschaften, Flüsse wie zum Beispiel die Vjosa laden zum Staunen ein. Sehenswerte antike Stätten wie Appolonia oder Butrint zeugen von der bewegten Geschichte des Landes ebenso wie die tausenden von Minibunkern aus der dunklen Zeit des Enver Hodja Regimes.

Eigentlich wollten wir weiter fahren bis Griechenland, aber an der Grenze kamen wir dieses Mal mit unseren Selbsttests und online Zertifikaten nicht weiter. Die Griechen bestanden auf einem Test aus dem Einreiseland. Wir wollten aber nicht 200 Kilometer extra fahren und dabei zwei Mal durch die Baustelle, die wir soeben hinter uns gebracht hatten. Also blieben wir länger in Albanien und genossen die warmen schwefelhaltigen Quellen im Lengarica Canyon, den kilometerlangen Sandstrand und die abwechslungsreiche Landschaft.

Meiner Frau und mir zeigte diese Reise aber auch, dass unsere Beziehung am Ende war. Nebeneinander her leben auf elf Quadratmetern ist schwierig und so entschieden wir kurz nach der Reise uns zu trennen.

Also zog ich Ende März nach ein paar Umbauten der Möbel dauerhaft ins Wohnmobil. Nach und nach richtete ich mein neues freies Leben ein und bin begeistert davon.

Wir verkauften das frisch gebaute Haus und es stand mal wieder Entrümpeln und Umziehen an.

Viele Sorgen und ToDos haben sich mit dem Verkauf des Hauses aufgelöst. Die Pläne für meine Weltreise und damit ein dauerhaftes Leben außerhalb von Deutschland können jetzt Gestalt annehmen, so wie ich es mir vorstelle.

Zuerst war der Plan auf der iberischen Halbinsel zu überwintern und im Herbst 2023 zur Weltreise zu starten. Nur nicht unbedingt als Single. Nach Weihnachten wollte ich nach Süden aufbrechen um Spanien und Portugal zu erkunden.
Kurz vor Weihnachten stand ich wegen einer Panne an der Landstraße bei Eppingen mit eingeschalteter Warnblinkanlage und Warnblitzern zur Absicherung. Viel Verkehr, die meisten Autos fuhren problemlos vorbei.

Plötzlich hat mein Schredder (so heißt mein Camper Truck) einen Hüpfer getan und geschaukelt, wie bei einem größeren Erdbeben.
Es gab einen Fahrer, der mit siebzig Sachen und zwei Promille einfach mal nicht gebremst hat.
Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Die Nacht jedoch wurde lang. Warten auf die Polizei, die den Unfall aufnahm und den Verursacher gleich mal mitnahm. Dann warten auf den Abschleppdienst, einen großen vierachser LKW mit einer Heckgabel, die die Hinterachse meines LKW anhob. Reifenwechsel, damit das überhaupt möglich ist. Der Fahrer entfernte dann noch die Kardanwelle, um Schäden am Getriebe zu verhindern. So konnte es um drei Uhr dann losgehen, wieder Zurück nach Weinstadt zur Zentrale des Abschleppunternehmens.

Allerdings musste ich meine Reisepläne für die in Überwinterung im Süden jetzt erst mal verschieben.
Jetzt steht mein Wohnmobil bei 4wheel24 damit es repariert werden kann.

So ein Leben in einem immobilen Wohnmobil und das auf dem Parkplatz einer Werkstatt ist nicht so prickelnd.
Also kaufte ich mir nach Weihnachten ein gebrauchtes Wohnmobil mit einfachem Ausbau und installierte noch Beleuchtung, Warmwasser und Außendusche nach meinen Vorstellungen. Es ist ein Mercedes 608D von 1981. Einfache Technik und überschaubarer Preis waren gute Argumente.

Damit bin ich inzwischen in Spanien und habe endlich die Zeit und Muße wieder zu Podcasten.

Im letzten Jahr hatte ich einige interessante Begegnungen und Gespräche, die ich aufgenommen habe.

So gibt es in Kürze viel Neues auf WorkandTravel20.de zu hören.

Mit Kostya habe ich ein Gespräch über die Überwinterung auf der arabischen Halbinsel geführt. Mit Lisa Caravanci gibt es ein Special über das Womo Leben in der Türkei. Über staatenloses Leben und die damit verbundenen Freiheiten habe ich mit Christoph Heuermann geredet.

Auf dem Hymer Sommerfest lernte ich die Familie Schambach kennen, die von dort auf ihre Weltreise startete. Mit ihnen habe ich über die Erwartungen und Gefühle gesprochen, die kommen wenn es dann wirklich los geht.

Außerdem bin ich auf einen praktischen und wichtigen Service für Weltreisende gestoßen. CS-Reloc löst viele Probleme, besonders wenn man keinen festen Wohnsitz mehr in Deutschland hat. Man bekommt eine Post Zustelladresse, die Briefe werden eingescannt, bei Bedarf Behördengänge erledigt und sogar für die Fahrzeug Zulassung ohne Wohnsitz ist gesorgt, es gibt hiermit einen Zustellberechtigten.

Diese Folgen kommen in Kürze hier auf WorkandTravel20.de.

Fotos von der Balkanreise, Womo Leben und dem Unfall

  • Übernachtung in der Schweiz bei minus 14 Grad

2 Comments

  • Theo Lüning 7. Februar 2024 at 10:23

    Hallo Michael, jetzt habe ich endlich mal die aktuellen Infos von dir gefunden. Ich hoffe ich finde dich hier wieder denn das war Zufall beim stöbern am Handy. Alles Gute für dich bzw euch. Gruß Theo

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    • Mitch 7. Februar 2024 at 21:39

      Hallo Theo,

      schön dass Du hier bist.
      Ich habe jetzt herausgefunden, warum Du keine eMails mehr bekommst. Deine Adresse bei t-offline ist für mich gesperrt. Das kann nur der Service von der Telekom freischalten, denke ich.
      Oder Du hast noch eine andere Adresse 😉

      liebe Grüße aus Andalusien
      Mitch

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