Interview:
Mitch: Herzlich Willkommen zu „Work and Travel 2.0.de“.
Rok: Hallo, und vielen Dank für die Einladung.
M: Da ich Podcasts für Organisationen wie deine oder auch Charity Organisationen mache, habe ich dich zu meinem Podcast eingeladen. Und da ich außerdem Paddler bin, interessiere ich mich dafür Flüsse vor Umweltverschmutzung und Staudämmen zu schützen.
Kannst du dich kurz vorstellen? Wer bist du und was machst du?
R: Ok, mein Name ist Rok Rozman und ich komme aus Slowenien. Ich habe diese Fluss- Bewahrungs-Bewegung ins Leben gerufen, weil ich gehört habe, dass auf dem Balkan, also ungefähr zwischen Slowenien und Griechenland, 3.000 Staudämme gebaut werden sollen.
Da ich Kayaker und Biologe bin und sehr viel Zeit in der Natur verbringe, habe ich mich über die Jahre in diese Plätze verliebt und ich fühle mich dazu verpflichtet sie zu beschützen, wenn sie in Gefahr sind. Also habe ich alle meine Kayaker Freunde zusammengeholt und die Aktion „Balkan Rivers Tour“ vor drei Jahren zum ersten Mal organisiert.
Es war einfach nur eine super ehrliche Idee etwas cooles zu tun und zu zeigen, dass jeder die Natur bewahren kann. Und es hat sich zur größten Naturschutzaktion in Europa entwickelt.
Seitdem war mein Leben wie ein verrückte Achterbahn und ich habe alles getan was ich konnte, um diese Flüsse zu beschützen und zu beweisen, dass wir auch etwas tun können, wenn wir keinen Doktor in Biologie haben oder irgendwelche Experten sind. Wir haben nur einfach den ganz ehrlichen Wunsch, diese Flüsse so zu bewahren wie sie sind.
M: Ja. Ich habe gesehen, dass du Kanufahrer, Fischer und noch viele weitere Leute hast, die etwas am und im Fluss machen.
R: Genau. Mein Grundgedanke war es, alle Leute zu versammeln, die Flüsse mögen. Und das sind nicht nur Kayaker, sondern auch Rafter, wie du schon sagtest Fischer oder auch Wanderer, die gerne neben den Flüssen laufen. Es ist wirklich ermutigend diese ganzen Leuten zu sehen, wie sie ihre Kräfte vereinen.
M: Ja, und ich denke die Touristen sehen auch lieber die Flüsse und nicht irgendwelche Dämme.
R: Ja, sicher. Jeden Tag kommen Leute von überall aus der Welt, um diese Flüsse zu sehen. Und was sie sagen ist: Wow, ihr habt die Flüsse so gelassen wie sie sind, zumindest in den oberen Regionen. Und das ist der Grund warum wir hier herkommen, um die wunderschönen Flüsse zu sehen. Keiner würde kommen wenn hier nur Staudämme wären und dann hätten die Einheimischen keine wirkliche Möglichkeit Geld zu verdienen. Wenn man also das gesamte Bild betrachtet ist das Schützen der Flüsse vor Staudämmen nicht nur eine egoistische Aktion der Kajaker, nur weil sie die schönen Stromschnellen paddeln wollen. Es geht nicht nur darum gefährdete Forellenarten zu schützen, sondern wir wollen auch das Leben der Einheimischen durch beständigen Tourismus und damit auch ein beständiges Einkommen schützen. Es ist also insgesamt eine ziemlich große Sache. Es sieht zuerst nicht danach aus aber wenn man sich erst mal genauer damit beschäftigt ist es eine richtig große Aufgabe. Aber es ist eine schöne.
M: Ja, und es ist für die ganze Gegend. Für die Leute die da leben genauso wie für die Touristen die dort hingehen, ganz egal ob sie nun Kajak fahren, fischen oder einfach nur den Fluss anschauen wollen.
R: Sicher, es ist für jeden. Ich sehe da nicht die Grenzen zwischen den verschiedenen Ländern. Ich denke Flüsse sind ein Teil unserer Erde und wir sind alle Bewohner der Erde, deswegen sehe ich es nicht als einen slowenischen Fluss oder einen albanischen Fluss an, es ist nur ein Fluss ganz allgemein. Und als Europäer sollten wir zusammenstehen. Wir haben fast 99% der Flüsse in Europa geschädigt und das eine Prozent welches übrig ist, sollte im unberührten Zustand gelassen werden. Wenn du es auf diese Weise sagst, verstehen die Leute das Problem auch wirklich und sie unterstützen die Sache.
M: Ja, und ich denke die Flüsse verbinden die Leute.
R: Ja, ganz bestimmt, vor allem im Balkan. Der Balkan ist eine ganz besondere Gegend in Europa. Nicht nur wegen all dem Schlechten was hier passiert ist, sondern auch wegen der Kultur und den verschiedenen Nationen. Mir ist schon oft bewusst geworden, dass all diese Unterschiede bei den Flüssen nicht mehr wichtig sind. Wenn du einen Fluss hast, der durch drei Länder fließt, dann ist es der Fluss der diese Länder verbindet und es ist wunderschön das zu sehen.
M: Ja. Was macht das Projekt genau für die Menschen, die Länder und die Flüsse?
R: Wir wollen eine andere Art von Naturschutzorganisation sein. Erstens, werden wir nicht von der Europäischen Union oder anderen Geldgebern unterstützt. Wir wollen ganz unabhängig sein und wir sind sehr froh, dass wir alles nur mit der Hilfe von Menschen, die regelmäßig kleine Geldbeträge spenden, oder durch ein paar Firmen, die uns unterstützen, erreichen können. Durch diese Unterstützung können wir die Dinge in einem eher unkonventionellen Weg angehen. Unsere Grundidee ist, den Einheimischen in all diesen Ländern, die niemals von den internationalen Medien gehört werden, eine Stimme zu geben. Also gehen wir da mit einem großen Anhänger voller Kajaks und all den Sponsoren hin und die nationalen Medien aber auch die internationalen interessieren sich sehr für uns. Und außerdem laden wir die ganzen einheimischen Initiativen ein, die für die Flüsse kämpfen, um mit den Medien zu reden. Quasi, um ihre Botschaft durch uns der ganzen Welt mitzuteilen. Und ich denke das ist der Grund, warum es wirklich funktioniert. Wir versuchen nicht alles für die Einheimischen zu tun oder ihnen zu sagen, wie sie es tun sollen. Wir sind ihre Partner, um den selben Kampf zu kämpfen. Es ist ein bisschen kompliziert und manchmal nicht ganz einfach zu verstehen, aber ich bin ganz fest davon überzeugt, dass das der einzige Weg ist, wie es funktionieren kann.
M: Also du verbindest alle Menschen die irgendwie etwas mit den Flüssen zu tun haben, um gegen die Staudämme zu kämpfen?
R: Ja, was am Anfang, als wir angefangen haben all das zu tun, passiert ist war, dass die Leute ermutigt und angespornt waren etwas zu tun. Einfach nur durch das was sie uns haben tun sehen. Weil am Anfang waren es nur fünf verrückte Freunde in einem kleinen Land, die eine wahnsinnige Aufgabe vor sich hatten. Und die Leute haben immer gefragt: Was können die schon tun? Die können nicht viel erreichen! Und wir haben gesagt, wir werden es versuchen und dann sehen wir, was wir tun können. Und wir sind mit all den kleinen NGOs und einheimischen Initiativen in Kontakt getreten und wir haben es geschafft sieben Dämme zu verhindern. Und alle haben sich gefragt: Wow, wie haben sie das geschafft? Und wir wissen es nicht ganz genau, aber wir waren einfach ganz aufrichtig, als wir das getan haben. Das Gute dabei war, dass es andere kleine Initiativen ermutigt hat in ihren Ländern das gleiche zu tun. Jedes Jahr sehe ich neue Initiativen in Albanien, Montenegro, Bosnien und auch in Kroatien entstehen. Und jetzt bauen wir ein ganzes Netzwerk auf, welches wir „Balkan River Defense Network“ nennen. Und wenn man all diese kleinen Punkte in ein Netz verbindet kann man sehr mächtig werden. Und die ganzen Politiker sagen dann: Oh, da ist eine große Vereinigung dagegen, also vielleicht sollten wir uns mit ihnen treffen und ihnen zuhören.
M: Ja, und ich denke wir aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die in den Balkan reisen, können vieles tun um euch zu helfen.
R: Ja, ganz bestimmt. Ich habe das schon so oft gesehen wenn ich in Albanien oder Montenegro war. Die Leute die dort leben reisen nicht besonders viel. Sie verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in ihren Dörfern. Und sie realisieren nicht, dass ihre Flüsse etwas ganz besonderes sind. Wenn sie also sehen wie jemand aus Deutschland oder der Schweiz kommt, um die Flüssen zu sehen und ich weiß nicht, dafür vielleicht 2.000 Kilometer reist, dann merken sie: Oh, dieser Fluss muss etwas ziemlich besonderes sein, dann ist er es wert ihn zu schützen. Und außerdem müssen sie dann nicht mehr in Fabriken für den Mindestlohn arbeiten. Sie können einfach den Fluss schützen, einen kleinen Campingplatz bauen und davon leben. Sie haben dann gutes Trinkwasser, einen sauberen schönen Fluss und die Touristen, die Geld und Leben in die Dörfer bringen. Es ist also ein ganzer Prozess und ich glaube es funktioniert wirklich. Wenn du also verreisen willst, musst du nicht unbedingt andauernd nach Indonesien oder Chile gehen, du kannst einfach nach Albanien gehen. Es ist auch super exotisch und billiger für die Touristen und außerdem hilfst du den Einheimischen damit mehr wie wenn du um die halbe Welt fliegst.
M: Ist es denn ein Problem, die ganzen unterschiedlichen Länder auf dem Balkan für dieses Projekt zu verbinden?
R: Nein, es ist nicht wirklich ein Problem. Ich denke der Konflikt im Balkan ist nur eine Illusion. Ja, wir hatten Krieg aber wir denken er wurde künstlich ausgelöst, wir haben unsere eigene Theorie warum es ihn gab. Die Menschen sind darüber hinweg, sie haben keine Lust mehr auf Konflikte und sie wollen einfach nur Freunde sein und sich gegenseitig helfen. Die Politiker sind wieder eine andere Geschichte, sie versuchen immer Konflikte auszulösen, weil es gut für sie ist und sie mehr Korruption und Ähnliches zu erreichen. Aber jeden Tag sehe ich, dass die Leute einfach nur Freunde sein wollen. Wir kommen zu den Flüssen als Slowenen und wir werden immer als Brüder akzeptiert. Diese Bruderschaft funktioniert noch immer und ich denke das ist etwas wirklich Bedeutungsvolles im Balkan. Also ja, ich bin sehr froh, dass es keine wirklichen Hindernisse dabei gibt die Länder zu verbinden.
M: Ist es gefährlich für Deutsche dort hinzureisen?
R: Das ist ein ziemlich verbreitetes Vorurteil in Mittel- und Westeuropa. Sie fragen mich immer, ob es gefährlich ist nach Montenegro, Albanien oder Bosnien zu reisen. Und ich antworte immer, dass das einige der besten Orte zum Reisen sind. Die Menschen dort sind sehr freundlich, auch wenn du die Sprache nicht sprichst versuchen sie immer dir zu helfen. Sie sind sehr, sehr freundlich. Sie werden dich in ihr Haus einladen, sie werden dir Essen kochen und Schnaps mit dir trinken. Sehr viel Schnaps normalerweise, also sei darauf vorbereitet. Und am Ende des Tages findest du so neue Freunde. Ich kenne viele Leute aus Deutschland die einmal in den Balkan gereist sind und jetzt jedes Jahr wiederkommen und das ist ziemlich aussagekräftig.
M: Ja, die Gastfreundschaft ist großartig im Balkan, ich bin schon öfters da hingereist und es ist wirklich toll dort zu sein.
R: Ja, sicher. Ich denke alle Länder im Balkan sind berühmt für ihre Gastfreundlichkeit. Die Menschen dort sind einfach freundlich und leidenschaftlich und sie möchten den Fremden zeigen was sie haben. Und das ist ziemlich besonders. Der Rest Europas hat das im Laufe der Jahre verloren, aber dort ist es immer noch präsent und ich denke das ist ziemlich wertvoll.
M: Hast du gerade ein aktuelles Projekt? Bereist du derzeit Flüsse mit anderen Unterstützern als Projekt?
R: Dieses Jahr machen wir die „Balkan River Tours“ zum dritten Mal. Das erste Mal war 2016, das zweite letztes Jahr und jetzt eben das dritte. „Balkan River Tours“ ist grundsätzlich eine einen Monat lange Expedition, zu der wir andere Menschen, ganz egal ob mit dem Kayak, dem Fischerboot, mit dem Fahrrad oder zu Fuß, einladen. Und dann gibt es ein Programm und wir sind eigentlich nicht die Führer, wir machen nur unser eigenes Ding und laden andere Menschen dazu ein. Nach jedem Abschnitt ist dann eine Diskussion oder eine Präsentation und am Tag danach ist eine Aktion oder ein Protest gegen die lokale Regierung, die durch das Bauen der Dämme Geldwäsche betreiben wollen. Um es noch einmal zu verdeutlichen: Ich glaube es ist sehr wichtig den Leuten klar zu machen, dass diese Dämme überhaupt nicht notwendig sind. Die Region hat auch so genug Elektrizität. Es ist mehr so, dass Firmen aus Westeuropa oder finanzielle Institutionen diese Projekte in Ländern, in denen die Gesetzgebung sehr schwach ist, finanzieren. Sie bestechen die lokalen Politiker, um das Projekt durchführen zu können und dann nehmen sie das Geld von dem Projekt. Also im Großen und Ganzen ist es nur Geldwäsche. Das ist der Grund, warum wir als Bürger der Europäischen Union „Nein“ sagen sollten und sagen sollten: Das ist alles was übrig ist, wir wollen nicht, dass ihr mit eurer Gier auch noch das letzte bisschen Natur wegnehmt.
M: Ja, und ich denke, wenn der Tourismus sich etwas entwickelt hat, wird das mehr Geld für Elektrizität in die Länder bringen.
R: Sicher, es gibt ein paar Berechnungen in Albanien. Wenn Albanien in Solarenergie alleine um Tirana herum investieren würde, würde das mehr Elektrizität bringen, als hunderte kleiner Staudämme. Und es gibt noch eine Berechnung, dass wenn sie einen kleinen Geldbetrag in Tourismus investieren würden, nur um die Region zu fördern und ein paar kleine Campingplätze zu bauen, das Einkommen für die lokale Gemeinschaft viel höher wäre, als durch die Wasserkraft. Also ja, wir bieten immer nachhaltigen Tourismus als Alternative an, weil jeder die Soča in Slowenien kennt. Sie ist Europaweit bekannt, wenn nicht sogar Weltweit, aber da sind noch mindestens zehn andere Täler im Balkan die genauso sind wie die Soča, oder sogar mit noch größerem Potential. Sie sind nur noch nicht so bekannt, aber wenn wir sie bekannter machen, dann können die Leute und auch die Natur wirklich davon profitieren.
M: Und man muss nicht zu den großen Canyons in den USA reisen. Ihr macht einen Film darüber, nicht wahr?
R: Ja, es wird eine Dokumentation in voller Länge. Wir arbeiten an dem Film schon seit über einem Jahr. Wir hatten ein paar Probleme mit der Finanzierung, weil es ein professioneller Film wird. Aber wir sind auf einem guten Weg und wir werden ihn im September fertig stellen können. Der Film wird „The Undamaged“ heißen, das steht für den letzten Teil Europas der unbeschädigt, also „undamaged“ ist und gleichzeitig steckt in dem Wort „undamaged“ aber auch „Un dam“, also ohne Staudämme. Und er wird Hauptbestandteil der diesjährigen „Balkan River Tours“. Wir werden in allen Hauptstädten der Länder im Balkan halten und eine Präsentation machen und sagen was wir tun können. Und am Tag darauf werden wir in den Hauptstädten protestieren.
M: In welcher Sprache wird der Film sein?
R: Die Hauptsprachen werden Englisch und Slowenisch sein, weil wir die ganzen Interviews in den jeweiligen Muttersprachen aufnehmen werden, aber es wird Untertitel in vielen verschiedenen Sprachen geben. Wir arbeiten wirklich hart daran, möglichst viele Menschen zu erreichen.
M: Ok, ich freue mich auf den Film.
R: Ja, ich mich auch.
M: Was kann man tun, um euch bei dem Projekt oder dem Film zu unterstützen?
R: Also, als allererstes wie du helfen kannst und wie auch jeder andere helfen kann, ist einfach mitmachen. Mach mit oder folge uns in den sozialen Medien auf Facebook oder Instagramm, dort gibt es fast täglich neue Updates zu unseren Aktionen. Und dann komm einfach zu unseren Aktionen, weil wir brauchen wirklich viele Leute um zu zeigen, dass vielen etwas an diesen Orten liegt. Wenn nur ich und zwei Freunde bei den Protesten mitmachen, interessiert es keinen. Aber wenn da 300 Menschen aus ganz Europa sind und protestieren, auf eine freundliche und kreative Weise – all unsere Proteste sind ohne Gewalt und Aggression – und wir einfach versuchen, unsere Meinung in einem freundlichen und guten Weg zu verdeutlichen, dann können wir wirklich etwas verändern. Und dann brauchen wir natürlich noch Leute, die uns finanzieren, weil die ersten drei Jahre waren sehr hart für uns. Ich hab all mein persönliches Budget investiert und alle haben freiwillig ohne Bezahlung geholfen. Aber inzwischen ist es so groß, dass wir einfach noch zusätzlich Geld brauchen, um alles finanzieren zu können. Deswegen sind wir sehr froh zu sehen, dass Leute unsere Homepage auf www.balkanriverdefence.org besuchen und Geld spenden. Und auch wenn es nur fünf Euro sind, wenn man alles zusammennimmt haben wir dann genug Geld, um Aktionen zu organisieren. Weil wenn wir auf eine Tour gehen, brauchen wir Geld, um einen Van für einen Monat zu mieten, wir brauchen die ganze Ausrüstung, wir müssen tanken gehen. Und auf diese Weise können wir wirklich unabhängig und eine Basisbewegung sein. Und ich glaube nur Basisbewegungen können wirklich effizient sein, weil wir werden von ganz normalen Menschen finanziert, die uns wirklich unterstützen wollen.
M: Ja, ich habe auf der Website gesehen, dass man die Petition unterschreiben und spenden kann.
R: Ja, die Petition ist sehr wichtig. Sie wurde jetzt von Patagonia übernommen, was sehr gut ist, weil sie mehr Reichweite haben und die Petition wird dann im September während unseren Protesten den Politikern übergeben. Und wir können dann sagen: Schaut, wir haben die Unterschriften von 50 000 Leuten aus ganz Europa die wollen, dass ihr aufhört Dinge zu finanzieren die unnötig sind. Denn all diese Projekte werden entweder von ausländischen Institutionen oder von den Steuerzahlern bezahlt, also sollten wir da mitentscheiden dürfen, was mit unserem Geld geschieht. Also ja, unterschreibt die Petition.
M: Stimmt es, dass du auch die Touristen mit einbeziehen möchtest und nicht nur die Kayaker und Fischer?
R: Ja, wir planen eine ziemlich große Aktion im Sommer an der Soča, die hauptsächlich für die Touristen sein soll, damit sie an diesem Tag mitmachen können und sagen können: Wir sind von soweit her gekommen, um diesen schönen frei fließenden Fluss zu sehen, also zerstört ihn nicht. Durch die Touristen können wir nochmal eine andere Nachricht senden, es sind nicht nur die Kayaker oder die Fischer, sondern auch die Touristen, die wollen, dass diese Flüsse bleiben.
M: Und mit der Soča habt ihr ein gutes Beispiel, um zu zeigen wie es mit dem Tourismus funktionieren kann, und wie man es auch mit dem Vjosa und den anderen Flüssen machen sollte. Das Beispiel Soča zeigt, wie die komplette Region dadurch Geld verdienen kann und gleichzeitig die Natur geschützt wird.
R: Sicher, ich denke das ist die perfekte Lösung. Ich denke immer noch der Tourismus sollte nachhaltig sein. Ich meine nicht den Massentourismus, der zerstört die Natur ganz bestimmt. Aber wenn man nachhaltigen Tourismus hat, bei dem die Anzahl der Menschen, die täglich den Fluss runter fahren zu einer normalen Anzahl reduziert ist, dann ist es wirklich zukunftsfähig. Und die ganzen Touristenorganisationen unterstützen das auch sehr, denn sie wissen, dass wir etwas Gutes tun, auch für sie, deswegen versuchen sie uns zu helfen.
M: Ok. Möchtest du noch etwas hinzufügen?
R: Ja, ich möchte nur sagen, dass diese Dinge ziemlich einfach sind. Ich habe ein Buch von Edward Abbey, das jahrelang in meinem Bücherregal stand und ich hatte es nie gelesen, weil auf der Seite das Zitat „Sentiment without action is the ruin of the soul“ („Sentimentalität ohne Handlung/ Tat ist der Ruin der Seele“). Und ich habe das Buch nie gelesen, weil ich mir sagte, da ist schon so viel Weisheit auf dem Buchumschlag, da brauche ich das Buch selbst gar nicht zu lesen. Und es ist so einfach, wenn man im Inneren das Gefühl hat, dass etwas falsch ist. Wenn du nicht willst, dass sie mit den Bulldozern kommen, dann mach einfach etwas dagegen. Du kannst zu Hause sitzen und traurig sein, dass sie alles zerstören werden und dann wirst du depressiv. Aber wenn du einfach etwas tust und rausgehst und deine Meinung sagst oder einfach bei uns mitmachst, dann wirst du dich besser fühlen. Du wirst nicht deprimiert sein, weil du etwas dagegen tust und wir haben gute Chancen es zu schaffen. Solange du es nicht versuchst, kannst du auch nichts erreichen. Also sei nicht von den Problemen überwältigt, sondern versuch etwas zu tun und der Tag wird für uns alle besser sein.
M: Ich denke ein Problem ist nur eine Aufgabe, welche noch nicht gelöst ist.
R: Ganz sicher, ich kann da komplett zustimmen. Ich habe mich vor kurzem mit meiner ehemaligen Professorin an der Uni unterhalten und sie hat gesagt, wenn du keine Probleme hast dann bist du vermutlich tot. Probleme sind Teil unseres Lebens, also, wenn du sie als kleine Herausforderungen ansiehst und einfach lächelst während du sie angehst, dann wird alles in Ordnung sein.
M: Ja, und auf diese Weise können wir die Leute informieren, dass es nicht sehr umweltfreundlich ist Dämme zu bauen, weil die Dämme die ganze Gegend, das komplette Tal mit allen Tieren und Pflanzen zerstört. Und wenn der Fluss einfach frei fließt ist es natürlich.
R: Ja, ich denke ein Grund warum Wasserkraft so weit verbreitet ist ist, dass sie gute Propaganda gemacht haben. Wir sind alle damit aufgewachsen, dass Wasserkraft die beste und umweltfreundlichste Lösung ist, weil wir es so in der Schule gelernt haben, aber es ist nicht die Wahrheit. In den letzten Jahren hat die Wissenschaft herausgefunden, dass Wasserkraft eine der schlechtesten Möglichkeiten ist wie man Strom gewinnen kann. All die großen Staudämme in der subtropischen Umgebung schützen das Klima nicht, sie zerstören es und machen den Klimawandel schlimmer. Weil es werden die ganzen Wiesen und Wälder geflutet und dann fangen sie an unter Wasser zu verrotten und produzieren Methan und Kohlenstoffdioxid. Pro einem Megawatt produzierter Energie ist die Wasserkraft schlechter als Wärmekraftwerke die Kohle verbrennen. Das ist schwer zu glauben, aber es sind Fakten. Also zu sagen, dass Dämme den Klimawandel verhindern ist falsch. Und außerdem, wenn man einen Staudamm in einen Fluss baut, zerstört das das Wesen des Flusses. Sobald der Damm da ist, zerstört er seine Umgebung sehr stark. Die Fische können nicht mehr flussaufwärts wandern um zu laichen, es wird also ein wichtiges Grundnahrungsmittel wie zum Beispiel der Lachs nicht mehr vom Meer bis in die Berge gebracht. Und auf der anderen Seite können die Sedimente nicht mehr flussabwärts transportiert werden, das Meer braucht diese Mineralien aber. Außerdem wird das Grundwasser dadurch beeinträchtigt, und wir alle trinken Grundwasser. Staudämme haben also wirklich sehr viele negative Einflüsse. Aber sie haben auch eine gute Seite, sie geben uns Elektrizität und wir benutzen auch gerade in diesem Moment Elektrizität um diesen Podcast aufnehmen zu können. Wir sagen nicht, dass wir alle Dämme zerstören oder entfernen sollten. Wir sagen nur, dass wir aufhören sollten sie in so großen Mengen zu bauen, wenn wir sie gar nicht brauchen. Stattdessen sollten wir in Solar-, Wind- oder Gezeitenenergie investieren, denn die sind nicht wirklich schlecht für die Umwelt. Es gibt immer einen Kompromiss und wir sollten einfach mehr über das Ganze reden.
M: Und außerdem muss man die ganzen Sedimente von den Staudämmen abtragen, weil sie sonst den ganzen See auffüllen.
R: Wir hatten das Problem gerade erst an der Soča diesen Winter. Sie mussten bei Doblar, was flussabwärts von Tolmin ist, einen Damm öffnen. Ich glaube sie hatten ihn seit 25 Jahren nicht saubergemacht und der See war so voll mit Sedimenten und Kies, dass er nicht mehr als Reservoir funktioniert hat, und sie den Damm öffnen mussten. Und dann sind die ganzen Täler zum ersten Mal seit so vielen Jahren wieder aufgetaucht und es war einfach nur verrückt und schön das zu sehen. Auf unserer Facebook Seite gibt es auch einen kleinen Film, den wir darüber gemacht haben. Und jetzt nachdem sie das gesehen haben sagen sie warum sollten wir den Damm nicht einfach entfernen? Es gab nicht ein einziges Haus ohne Elektrizität während der Damm einen ganzen Monat nicht funktioniert hat. Wir haben also genug Elektrizität im Land. Wir könnten einfach den Damm entfernen und hätten ein schönes Stück Fluss, welches mehr Touristen und Natur bringen würde. Wir können die alten Fehler wieder gutmachen, aber es wäre besser, wenn wir sie gar nicht erst machen würden. Es ist auf jeden Fall günstiger.
M: Ok, also vielen Dank für das Interview, und wenn ich in Slowenien bin, werde ich dich auf jeden Fall kontaktieren.
R: Klar, vielen Dank, dass ich da sein durfte, es ist immer eine Freude die Achtsamkeit gegenüber Staudämmen erhöhen zu können und ja, wenn du an der Soča bist, dann ruf mich an und wir gehen zusammen Kayak fahren.
M: Danke und auf Wiedersehen.
R: Auf Wiedersehen.
Website:
Facebook https://www.facebook.com/balkanriverdefence/
English text:
Rok Rozman – A Man Against 2700 Dams
Mitch: Welcome to „Work and Travel 2.0.de“.
Rok: Hi, and thank you very much for inviting me to be here.
M: Yes, since I do podcasts for organizations like yours or charity organizations, I invited you to my podcast. And the other thing is to save the rivers, because since I am a Paddler, I like to portect rivers from dams and pollution, so I invited you. Can you introduce yourself a little bit? Who are you? What are you doing?
R: Ok, my name is Rok Rozman and I am from Slovenia. I started this river conservation movement simply because I heard that they want to build 3.000 dams in my backyard, in the Balkan Peninsula, which means between Slovenia and Greece roughly. Since I am a kayaker and biologist and a person who spends a lot of time outside, I fell in love with these places over the years and I felt the duty to protect them when they were in danger. So I literally gathered all my kayaking friends and organized this action called „Balkan Rivers Tour“ three years ago for the first time. It was just a super honest idea to do something cool to prove that nature conservation can be done by anybody. And it turned out to be the biggest direct action for protection in Europe. Since then my life has been a crazy rollercoaster, just doing everything I could to protect those rivers and prove that we can do it even though we are not doctors in biology or some super big experts. We just have a super honest wish to keep those rivers the way they are.
M: Yes, and I saw you’ve got paddlers, canoeists and fishermen and all these guys who are doing something at or in the river.
R: Yeah, my basic idea was to just gather all the people that like rivers and this is not only kayakers, it’s also rafters, like you said fishermen or just hikers that like to walk next rivers. And it’s really encouraging to see all of them coming in to join for the actions.
M: Yes, and I think tourists are also interested in seeing the natural rivers and not dams.
R: Yes, for sure. I can see that everyday when people from all over the world come to see these rivers. And they all are like: Wow, you kept these rivers free-flowing, at least in the upper reaches. And that’s why we are coming here, to see the beautiful rivers, if you would have a dam nobody would come here. So the local people would have no real way to get the income. So then when you look at the bigger picture protecting rivers against dams is not just a selfish act of kayakers because we want to paddle nice rapids. It’s not only protecting endangered species of trout, it’s also protecting the sustainable way of living for locals and bringing sustainable tourism. So it’s a pretty big thing. It doesn’t look like a big thing at first, but then when you dig into it it’s a pretty big challenge I would say. But it is a nice one.
M: Yes, and it’s for the whole area. For the people who live there and the tourists who come there, no matter if they are kayaking, or rafting, or fishing or just looking at the river.
R: For sure, it’s for everybody. I don’t even see the limits in like borders or countries. I think rivers are part of the world and we are all world citizens so I don’t like this is a Slovenian River, this is an Albanian river, it is just a river. And as Europeans we should stay together and say look you guys that run the development we have damaged almost 99% of the rivers in Europe and that 1% that is left should be kept in a pristine state. So if you speak in that way people can really understand and they really support it.
M: Yes, and I think rivers are connecting people.
R: For sure, especially in the Balkans. The balkans are a super special area of Europe. Not just because of the worse that happened there, but also because of the culture and the different nations. It prooved to me that all these differences are canceled by the rivers. If you have one river that flows between three countries it’s the river that connects these three nations and it’s just beautiful to see that.
M: Yes. What does the project do for the people and the countries and the rivers?
R: Well, we want to be a different Nature Conservation Organization. First of all we are not supported by European Union or any of the funds. We want to be super independent and we are really glad that we can do that with the help of people that donate small amounts of money regularly or some brands that support us. So, by having that support we can do things in an unconventional way. So our idea is basically to give voice to locals in all of these countries that are never heard by the international media. So we come there with a big caravan of kayaks and all these brands and we are really interesting for the national and the international media. And then when we are in the region we invite all the local initiatives that are fighting for the rivers, to talk to those media, to basically say there message to the world through us. And I think this is why it really works, cause we are not trying to do everything or tell the locals how it is done, we are just partners with the locals to fight the same fight. It’s a bit conceptual and sometimes hard to understand but I really deeply believe this is the only way it can work.
M: So you are connecting all the people that have something to do with the rivers to fight against dams?
R: Yes, what happened at the beginning when we started doing this was, that people were encouraged by just seeing us what we have done. Because it was just five crazy friends in a little land doing this crazy trip. And people were like: What can they do? They can’t do much! And we said, we’re gonna try and see what we can do. And we just connected with all the little NGOs and locals and we stopped seven dams. And everybody was like: Wow, how did they do that? And we don’t really know, but we were just super honest in doing that. The good point ist that this encouraged other small initiatives to start their job in their countries. So each year I see more and more little initiatives pop up in Albania, Montenegro, Bosnia, also Croatia and now we are building up this network. We will call it „Balkan River Defense Network“ and when you connect all these little dots into a net, then you can become really powerful. And the politicians are like: Oh, there is a big opposition against what we want to do, so maybe we should sit down and talk to them. So basically it’s a ground up resistance.
M: Yes, and I think we people from Germany or Switzerland or Austria, who travel to the Balkans we can do a lot to help you.
R: Oh, for sure. I’ve seen that so many times when I was in Albania or Montenegro. People who live there they don’t travel much. They spend most of their lives just around their villages. And they don’t realize that their rivers are super rare. So when they see somebody from Germany or Switzerland come to their river and travel, I don’t know maybe 2.000 kilometers, then they realize: Oh this river is really special, then it is worth to protect it. Because we don’t need to work in factories for minimum salary. We can just protect this river, build a small campsite and we can live off of that. And we’re gonna have drinking water, we’re gonna have a clean, beautiful river and we’re gonna have tourists which will bring some money and they will bring life into the villages . So it’s a process and I think it’s really working. So when you go travelling you don’t need to go to Indonesia or Chile all the time you can just go to Albania. It’s super exotic and it’s cheaper for you and you’re gonna help the locals even more then if you fly across the world.
M: Is it a problem to connect the different countries in the Balkans for this project?
R: Well, this is not really a problem. I think this conflict in the Balkans is just an illusion. The war did happen, we think it was artificially started. We have our own idea why it started. People are over that, they are fed up with conflicts and they just want to be friends and to help each other. Politicians are a different story, they are always trying to create conflicts, because it’s good for them and then they can do more corruption and everything. But everyday I can see that the people just want to be friends. We come to the rivers as Slovenians and we are always accepted as brothers. This brotherhood still works and I think this is a pretty powerful thing in the Balkans. So, yes I’m pretty glad that there are no real obstacles in connecting these countries.
M: Is it dangerous for Germans to travel there?
R: That’s a pretty common idea for people from Centern or Western Europe.They always ask me: Is it dangerous to go travel in Montenegro or Albania or Bosnia. And I always say those are some of the best spots to go travelling. Because people are very friendly, if you don’t speak the language everyone tries to help you. They are really, really friendly. They will take you to their house, they will make lunch for you, they will have schnaps with you. Lots of schnaps usually so be ready for that. In the end of the day this is how you make friends. And I know many people from Germany that came there once and now they are coming back every year and that’s pretty meaningful.
M: Yes the hospitality is great in the balkan countires I traveled many times to the balkans and it’s really great to be there.
R: Yes, for sure. I think all the Balkan countries are famous for hospitality. Because the people are just warm and really passionate and they just want to show the foreigners what they have. And this is really special, beacause the rest of Europe have lost that through the years of development but those places still have that and I think that’s really rich.
M: Do you have a project right now? Are you travelling the rivers with some other guys as a project?
R: This year we are doing the third edition of „Balkan River Tours“. The first one was in 2016, the second one was last year and now we are doing the third one. And basically „Balkan River Tours“ is a one month long expedition, where we invite people to join us, either with kayaks or fisher boats or just with the bike or boots to hike. And then we have a program and basically we are not guides, we are just there doing our own thing and iviting other people. Because after every kayaking session there’s a discussion or a presentation or a food projection and then the day after is a creative action or a protest, if you want, against the local government that want to do the money laundry by building these dams. Cause once again: I think it is really important to tell the people that these dams are not necessary at all, the region has enough electricity. So it’s mostly Western European companies or finacial institutions financing the projects in these countries where the legislation is really loose. So they bribe the local politicians to do the project and then they take the money from the project. So all in all it’s just money laundry. That’s why we should say no as European Union citizens and say look: This is all that is left we don’t want to let your greed take the last parts of nature away from us.
M: Yes, and I think if the tourism is evolved it will bring more money in the countries for electricity.
R: For sure, there are some calculations for Albania. If Albania would only invest into solar power around Tirana the would make more electricity than hundreds and hundreds of small dams. And then there is a calculation that says if they would invest a minimal amount of money into tourism to just promote the region and build some small campsides, the income of money for the local community would be like greatly bigger than from the hydropower development. So for sure, we are always offering sustainable tourism as an alternative because everybody knows Soča in Slovenia. It’s famous in all Europe or maybe even world famous but there are at least ten valleys similar to Soča or with even bigger potential in the Balkans. They just don’t have the name yet so if we develop a name for a recognition for those valleys then people can really gain from that, and also nature.
M: And you don’t have to travel to the big canyons in the USA. So, you are making a film about that?
R: Yes, it’s gonna be a full length documentary. We are working on the film for more than a year now. We had some problems wih financing it, bacause it is a professional kind of movie. But we are on a good way and we’re gonna finish it by September. And the film is called „The Undamaged“, saying this is the last part of Europe that is un dam and undamaged at the same time. And it’s gonna be the main thing for this years „Balkan River Tours“. We’re gonna stop in all the capital cities in all the Balkan countries to make a film projection and then talk about what we can do. And then the day after we will make protests in all the capital cities.
M: And in which language is the film?
R: The film will basically be subtitled in English, German and all the other languages. So we are really working hard to approach the audience. But the general language will be English and Slovenian, because we are filming all the interviews in the home languages.
M: Ok, I’m awaiting the film.
R: Yeah, me too.
M: What can we do to help you with the project or with the film?
R: Well, I think first of all, how you can help and how anyone can help is just to join in. Join in or follow our social media on Facebook or Instagramm where you will get updates on like daily basis, what our actions are and then just come to our actions, because we really need people and masses to show how many people care about those places. If it’s just me and two friends on the protests then nobody cares about that. But if there is 300 people from all over Europe doing a creative action, all our protests are basically creaative actions, zero aggression, zero yelling at stuff. We are just trying to expose our opinion in a good and creative way and then this gives us the voice to really change something. And then in the end of the day for sure we all need finances, because the first three years were really hard on us. I invested all my personal budget and stuff like that and everybody was volunteering. But now it grew to the size when we need some money coming in. So we are really glad to see people going to our webpage: www.balkanriverdefence.org and they donate to us and if it’s just five euros when it adds up we have the money to organise actions, because when we go on a tour we have to rent a van for a month, we have to rent all the equipment, we have to pay for the gasoline. And in this way we can really be independant and grassroots. And I think only grassroot organizations can be really efficient, because we are funded by everyday people that want to support us. If you fund them by European Union fighting against European Union there is no way you can succeed, because once you become succesful they just shut down the fund and you collapse.
M: Yes, I saw it on the website you can sign the petition and also donate some money.
R: Yes. The petition is a really important thing it’s now runned by Patagonia they took over the petition which is really good, because they have quite an exposure and this petition is gonna be a tool for all our protests in september to hand it over to politicians and say: Look 50 000 people all across Europe want to stop you financing things that are not necessary. Because these projects are all financed either by foreign institutions or by taxpayers money so we should have a saying what they do with our money. So yes, sign the petition.
M: Is it right that you also thought about involving the tourists not only the fishermen and kayakers?
R: Yes, we are planning on organizing a pretty big action in summer here on Soča and just focussing on tourists in the region at that day to join us and say look: We came here from so far away to enjoy this free-flowing river, so don’t destroy it. Because then we can spread a different message, it’s not just kayakers or fishermen, it’s tourists that want these rivers to stay there.
M: And you have a good sample, you have the Soča valley with much tourism and you can show: Do it like this on the Vjosa and the other rivers. That way you can earn money, the whole region is earning money and in the same way it’s protecting the nature.
R: For sure, I think that is the perfect solution. I still think the tourism should be sustainable, not a big scale of tourism when you have masses and masses of people this destroys nature for sure. But if you have a sustainable tourism which limits the amount of people that can go down the river every day to a normal number, then this is really sustainable there. And all the tourist organizatons are really supportive, because they know we are doing a good thing also for them, they are trying to help us.
M: Ok, do you like to say something else?
R: Yes, I would just like to say that those things are pretty simple. I had this book written by Edward Abbey on my bookshelf for years and I never read it, because it has a quote on the side of the book which says „Sentiment without action is the ruin of the soul“. And I never read the book, because I said there is so much wisdom on the plate then I don’t even need to read the book. And it is so simple if you have an emotion inside of you that this is wrong. That you don’t want them to bring the bulldozers in, then just do something about it. You can sit at home and just feel sorry and feel like, oh they will destroy everything and you’re gonna become depressed, but if you just do something and go out there and express your opinion or just join us then you’re gonna feel much better. You wont be depressed because you’re gonna be activated and there are pretty good chances that we’re gonna make it. So unless you try you cannot succeed. So don’t be overwhelmed by the problems, try to act and the day will be much nicer for all of us.
M: Yes, I think a problem is only a task which is not solved.
R: For sure, I can totally agree. I had a talk the other day with my Ex-Professor at the university and she said if you don’t have problems you’re probably dead. Problems are part of life so if you see it as little challenges and smile while you tackle them then everything is good.
M: Yes and in this way we can inform the people that it’s not so green if you build a dam, because the dam destroys the area, the valley with all the animals and plants. And when the river flows free it’s natural.
R: Sure, I think partly why hydro is so widely distributed is because they had a good propaganda. We all grew up hearing the hydro is the best and greenest solution, because we were taught about that in schools, but this is not the truth. The last few years science has come up with results that say that hydro is one of the worst ways of producing energy. All the big dams in the suptropical environment are not protecting the climate, they are destroying the climate and making the climate crisis worse, because it floods all the meadows and forests and then it rots under water and produces methane and carbon dioxide. So per one megawatt of produced energy, big hydro is more dirty than thermal power plants which are burning coal. This is crazy to believe but these are facts. So saying that dams will save the climate crisis, this one is off now. And then basically when you build a dam in a river you kill the essence of the river which is flow. So once the dam is in there you damage the environment really badly, so the fish can’t travel upstream to spawn so they are not bringing nutrients from the sea to the mountains like salmon are doing. So you stop the transport of really important nutrients. And then on the downstream side you stop the sediment that is travelling from the mountain to the sea and the sea needs these minerals. And also the ground water is affected by that and we all drink ground water. So dams have so many negative impacts. But also they have a good side, they are giving us electricity and we are just using electricity to record this podcast. So we are not saying we should destroy or remove all of them. We are just saying we should stop building them in such a big scale if we don’t really need them. Or invest into solar or wind or tidal power plants, because they are not really bad for the environment. There is always a compromise and we should just talk about it more.
M: And the other thing is you have to put all the sediments away from the dam because it’s filling up the lake.
R: We just had that happen on Soča this winter. They had to open up a dam on Doblar which is downstream of Tolmin. I think they didn’t clean it for 25 years and the lake itself was so packed with sediment and gravel that the lake wasn’t functional as a reservoir anymore so they opened it up and all the canyons really appeared after all these years and it was just crazy to see that. If you go to our Facebook page you can also see the film we made about that, it’s a short film. And now after seeing what’s under there they are saying: Well why shouldn’t we just remove that dam? There was not a single house without electricity while the dam was out of power for a month. So we have enough electricity in the country, so we can easily remove the dam and have a nice stretch of river there which will bring even more tourists and nature. We can repair old mistakes, but it’s better if we don’t even make the mistake in the first place. It’s cheaper for sure.
M: Ok, so thank you very much for the talk. And when I am in Slovenia I think I will contact you.
R: Sure, thank you very much for having me, it’s always a pleasure to raise the awareness about dams and yeah, whenever you are close to Soča just call me and lets go kayaking.
M: Ok, thanks. Good bye.
R: Good bye. Have a nice day.
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